Die Haut

Unsere Haut (gr. derma) ist das größte und vielseitigste Organ des Menschen und kann viel über unser Leben preisgeben. Durch den „Spiegel der Seele“ werden Emotionen und die Verfassung eines Menschen ausgedrückt. Wir erblassen vor Schreck, erröten vor Scham oder bekommen bei Furcht eine Gänsehaut. Wir alle möchten einen gleichmäßigen und strahlenden Teint - signalisiert unsere gesunde Haut doch Jugend, Gesundheit und Fitness.
Frau lächelt in Kamera

Aufgaben der Haut

Die menschliche Haut ist nicht nur das vielseitigste, sondern auch das größte Organ. Durchschnittlich wiegt die Haut ungefähr 14 Kilogramm und enthält ein Viertel des im Körper gespeicherten Wassers. Unsere Haut ist die Grenzschicht zur Um- und Außenwelt – sie ist ein hochspezialisierter Schutzwall. Sie ist 24 Stunden am Tag gefordert und übernimmt viele verschiedene lebenswichtige Aufgaben:

Immunschutz
Die Haut hat einen pH-Wert von ungefähr 5,7 und ist deshalb leicht sauer. Durch diesen Säureschutzmantel wirkt sie aktiv gegen das Eindringen fremder Keime.

Schutzfunktion
Die Haut schützt uns aber auch vor mechanischen Einflüssen wie Druck, Stößen oder Reibung.

Sinnesorgan:
Unsere Haut ist überall mit Tastkörperchen versehen. Wir können tasten, Schmerz und Temperaturreize empfinden. An den Fingerspitzen ist die Tastempfindlichkeit am größten.

„Klimaanlage Haut“
Ist uns zu warm, kann die Haut durch vermehrte Schweißabgabe den Körper abkühlen. Ist uns zu kalt, wird kaum noch Schweißsekret abgegeben und wir aktivieren bestimmte Muskeln - wir bekommen eine „Gänsehaut“. Über die Schweißsekretion und die Hautdurchblutung ist die Haut auch an der Regulation des Wasserhaushaltes beteiligt.

Eigenschutz vor UV-Strahlung:
Durch die Bildung des Hautfarbstoffs Melanin wird die begehrte Bräunung hervorgerufen. Melanin wirkt praktisch als UV-Filter und verhindert die Bildung freier Radikale. Außerdem reflektiert, filtert und streut eine Verdickung der Hornschicht das UV-Licht.

Mythos Atmung: Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass die Haut auch eine lebenswichtige Aufgabe bei der Atemfunktion hat. Das stimmt nicht ganz. Lediglich 1-2 % des gesamten Gaswechsels wird von der Haut übernommen.

Aufbau der Haut

Unsere Haut setzt sich aus drei Schichten zusammen, die jede eine eigene Zellstruktur hat, um die vielen unterschiedlichen Aufgaben wahrnehmen zu können.

  1. Oberhaut (Epidermis) – erneuert sich innerhalb von 30 Tagen
  2. Lederhaut (Dermis) – verleiht der Haut die Elastizität
  3. Unterhaut (Subcutis) – besteht aus lockerem Bindegewebe und Fettzellen

Begrenzt werden die Hautschichten durch die Körperfaszie. Die Körperfaszie besteht aus festen Fasern, den Kollagenfasern.

Hauttypen

Wir können unsere Haut in verschiedene Typen unterteilen, die von der individuellen, hormonell gesteuerten Talgproduktion abhängig sind. Es gibt trockene Haut, normale Haut, fettige/unreine Haut und eine sogenannte Mischhaut, die sich aus den anderen Hauttypen zusammensetzt.

Unser Hauttyp muss aber nicht ein Leben lang der gleiche bleiben. Unser Hautbild passt sich vielen Gegebenheiten an. Hormonelle Einflüsse, Klima, das Alter, Ernährungsgewohnheiten, aber auch der Gesundheitszustand kann unseren Hauttyp verändern.

Für die richtige Hautpflege spielt der pH-Wert eine wichtige Rolle. Der pH-Wert der Haut ist normalerweise leicht sauer und liegt - je nach Hautschicht - zwischen 5 und 6,5. pH-Werte in diesem Bereich werden daher als hautneutral oder hautfreundlich bezeichnet.