Die Haare

Die Haare haben in der menschlichen Geschichte schon immer eine große Rolle gespielt. In allen Kulturen gilt gesundes und volles Haar als Statussymbol für Gesundheit, Jugend und Kraft – nicht selten wurden daher schon früher den Unterlegenen die Haare geschoren. Unsere Haare beeinflussen unser Erscheinungsbild sehr stark. Und wer benutzt nicht die Synonyme „Blondine“ oder „Glatzkopf“ um jemanden zu beschreiben? Kein Wunder, dass wir danach streben volles und glänzendes Haar zu erhalten.
Close-up dunkle Haare neben blonden Haaren

Aufbau unserer Haare

Schlicht gesagt sind unsere Haare von speziellen Hautzellen gebildete Hornfäden. Hauptsächlich bestehen sie aus dem Protein Keratin, Lipiden (Fette) für die Elastizität, dem Farbpigment Melanin und zu 10-15 % aus Wasser.

Die Entwicklung unserer Haare beginnt tatsächlich schon ab der 6. Schwangerschaftswoche, in der ungefähr 5 Millionen Haarwurzeln angelegt werden. Unsere Haare wachsen in einem Kanal, der Bestandteil der Haarwurzel ist. Der aus der Kopfhaut wachsende, sichtbare Haarschaft wird als das eigentliche „Haar“ bezeichnet. In der Kopfhaut liegt die Haarwurzel, auch Follikel genannt. Die hier liegenden Zellen bilden neue Haarzellen. Viele kleine Nerven und Blutgefäße versorgen die Zellen am Grund der Wurzel in der Haarpapille. Die Papille reguliert das Wachstum und die Versorgung der Haarzellen mit allen wichtigen Nährstoffen.

Jedes einzelne Haar ist mit einer Talgdrüse verbunden. Wenn das Haar aus der Kopfhaut heraus sprießt, verleihen ihm die Talgdrüsen einen dünnen schützenden Fettfilm.

Aufgaben und Wachstum von Haaren

Haarausfall und Haarneubildung halten sich in etwa die Waage. Ein Haar hat eine durchschnittliche Lebenszeit von 5-7 Jahren und wächst pro Monat ungefähr einen Zentimeter. In der Summe können es dann unglaubliche 30 Meter pro Tag sein!

Der Mensch hat normalerweise zwischen 85.000 und 140.000 Kopfhaare, wobei die Haardicke mit der Anzahl der Haare im Zusammenhang steht. Blonde haben ca. 140.000 Haare, Braunhaarige ca. 100.000 und Rothaarige bringen es auf ungefähr 85.000 Haare.

Grundsätzlich muss man sagen, dass unsere Kopfhaare keine lebenswichtigen Funktionen für uns haben, aber dennoch viele Aufgaben erfüllen! Die Haare sind dafür da, um vor zu starker Sonnenbestrahlung zu schützen, aber auch um ein zu schnelles Abkühlen des Kopfes zu verhindern. Wimpern und Augenbrauen schützen das Auge vor Fremdkörpern und Schweiß. Gleiches gilt für die Nasenhaare: Sie verhindern das Einatmen von Schmutz- und Staubpartikeln.

Lockige Haare oder glatte Haare - die Haarstruktur

Unsere Erbanlagen bestimmen die Beschaffenheit unserer Haare, das heißt, sie ist genetisch festgelegt. Unter der Haarstruktur verstehen wir die Haarform. Ob glatt, lockig oder wellig – all dies ist bereits in unserer DNA vorbestimmt.

Die Haarstruktur hängt in erster Linie von der Form des Haarquerschnittes ab. Bei einem runden Querschnitt sind die Haare meistens sehr glatt, wie es bei Ostasiaten der Fall ist. Auch in Europa haben viele Menschen einen runden oder ovalen Querschnitt. Die Haare sind zwar noch glatt, können aber zu Locken neigen. Bei Afrikanern liegt ein elliptischer Querschnitt vor, daher bilden sich hier starke, kleine Locken.