Elektrolyte

Unter dem Begriff Elektrolyte versteht man Stoffe, die elektrischen Strom leiten können. Zu ihnen zählen Mineralstoffe, Spurenelemente sowie Salze, die viele wichtige Funktionen in den Körperzellen haben. Der Körper kann Elektrolyte nicht selbst herstellen, daher muss er sie in ausreichender Menge über Getränke und Lebensmittel zu sich nehmen.

Hormone die im Gehirn, der Schilddrüse und der Nebenniere gebildet werden, regeln die Konzentration der Elektrolyte. Über Nieren, Haut und das Verdauungssystem werden diese wieder ausgeschieden.

Zu den wichtigsten Elektrolyten gehören Kalium, Magnesium, Natrium, Calcium, Phosphor und Chlorid. Die Verteilung dieser Stoffe im Körper nennt man Elektrolythaushalt.

Für viele verschiedene Körperfunktionen ist es wichtig, dass die Elektrolyte im Blut die richtige Konzentration haben. Der Mineralstoffgehalt lässt sich durch Blutuntersuchungen oder Urinproben überprüfen.

Elektrolyt Kalium

Kalium ist verantwortlich für den Flüssigkeitsgehalt und steuert u.a. die Reizleitung der Nerven. In Verbindung mit Calcium gibt Kalium die Fähigkeit zur Kontraktion der Skelettmuskeln, der Gefäß- und Herzmuskeln. 

Zu niedrige Kaliumwerte können durch unterschiedliche Ursachen zustande kommen: z.B. durch Durchfall, Erbrechen oder Abführmittel.

Günstige Kaliumwerte liegen bei 3,6 - 4,8 mmol/l.

Elektrolyt Magnesium

Magnesium ist wichtig für die Energieversorgung unserer Körperzellen. Es spielt eine bedeutende Rolle bei der Aktivierung von Enzymen und beeinflusst somit den Energiestoffwechsel, die Funktion der Nervenzellen und des Muskelapparates. Durch die Magnesiumkonzentration wird u.a. die Muskelkontraktion gesteuert. Auch der Herzmuskel, der Tag für Tag unermüdlich arbeitet, benötigt Magnesium.

Hormonelle Störungen wie z. B. bei der Zuckerkrankheit oder einer Schilddrüsenüberfunktion, aber auch unausgewogene Ernährung oder körperliche Belastungen mit starkem Schwitzen können zu einem Magnesiummangel führen.

Günstige Werte: Männer 0,73 - 1,06 mmol/l, Frauen bei 0,77 - 1,03 mmol/l.

Elektrolyt Calcium

Calcium ist ein wichtiger Bestandteil von Zähnen und Knochen. Calcium sorgt dafür, dass Nervenimpulse in Muskeltätigkeit umgesetzt wird. Es spielt in der Blutgerinnung eine wichtige Rolle, löst die Ausschüttung von Hormonen aus und reguliert die Aktivität von Enzymen. Calcium hat aber auch entzündungshemmende und antiallergische Effekte.

Günstige Calciumwerte liegen bei 2,15 - 2,58 mmol/l.

Elektrolyt Natrium

Natrium regelt zusammen mit Kalium den Wasserhaushalt des Körpers. Zusätzlich spielt Natrium eine Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen und ist wichtig für den Säure-Basen-Haushalt.

Ein Natriummangel der z. B. durch extremes Schwitzen oder lang anhaltenden Durchfall auftreten kann, kann ebenfalls den Elektrolythaushalt stören. Wadenkrämpfe können ein erstes Anzeichen für einen Natriummangel sein.

Günstige Natriumwerte liegen bei 135-145 mmol/l.

Elektrolyt Chlorid

Eine der Hauptaufgaben von Chlorid ist die Wasserverteilung in den Körperräumen, eine Bestimmung der Blutwerte wird deshalb meist zusammen mit Natriumwerten vorgenommen.

Das Elektrolyt wird häufig über Kochsalz in unserer Nahrung aufgenommen und über die Nieren wieder ausgeschieden.

Ein Chloridmangel kann zum Beispiel durch hohen Verluste von Magensaft (Erbrechen), Medikamente wie Abführmittel oder einer Säure-Basen-Störung hervorgerufen werden.

Günstige Chloridwerte liegen bei 97-108 mmol/l.

Elektrolyt Phosphat

Phosphat ist ähnlich wie Calcium hauptsächlich in Knochen und Zähnen gebunden, deshalb ist es anhand der Phosphatwerte auch häufig möglich, Störungen im Calciumspiegel festzustellen.

Ein Phosphatmangel kann zum Beispiel durch einen Vitamin D-Mangel, aber auch durch Verdauungsstörungen, einseitige Ernährung, bestimmte Nierenerkrankungen sowie Überfunktionen der Nebenschilddrüsen hervorgerufen werden.

Günstige Phosphatwerte liegen bei 0,84-1045 mmol/l.

Ein erhöhter Bedarf an Elektrolyten kann aber auch durch z. B. übermäßiges Schwitzen bei starker körperlicher Aktivität, Sport oder Hitzewallungen in den Wechseljahren entstehen. Auf eine ausreichende Zufuhr von Elektrolyten sollte also geachtet werden.