Gelenkschmerzen

Der Verschleiß des Gelenkknorpels ist ein ganz natürlicher, mechanischer Abnutzungsprozess. Er kommt früher oder später auf jeden von uns zu, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Den Knorpelabbau bemerkt man selbst nicht, dafür aber seine Folgen. Wie aber ist ein Gelenk eigentlich aufgebaut und welche Rolle spielt der Gelenkknorpel?
Gruppe älterer Menschen geht am Strand spazieren

Wie sind unsere Gelenke aufgebaut?

Unsere Gelenke sind die beweglichen Verbindungen zwischen zwei Knochen. Jeder Knochen hat zwei unterschiedlich geformte Enden, wobei der Gelenkkopf des einen Knochens genau in die Gelenkpfanne des benachbarten Knochens passt. Gelenkkopf und Gelenkpfanne sind mit schützendem Knorpel überzogen. Das gesamte Gelenk ist von einer Gelenkkapsel umgeben.

Die Gelenkkapsel besteht aus zwei Schichten. Die innere Schicht besteht aus lockerem Bindegewebe, die äußere aus straffem kollagenen Bindegewebe. Umhüllt wird die Gelenkkapsel von einer dünnen weißglänzenden Schicht, die manchmal weniger als einen Millimeter dick ist. In der Gelenkkapsel wird die Gelenkflüssigkeit gebildet, sie wird auch als Synovialflüssigkeit bezeichnet. Diese Gelenkschmiere wird als zähflüssiges Gleitmittel zwischen dem Gelenkkopf und der Gelenkpfanne verteilt. Die Synovialflüssigkeit wird ständig neu gebildet und transportiert die Nährstoffe zum Gelenkknorpel. In einem normalen, gesunden Gelenk ist nur sehr wenig Gelenkschmiere vorhanden, in einem Kniegelenk z. B. etwa 0,5 - 2 ml.

Die Gelenkkapsel mit ihren unzähligen Rezeptoren gibt Informationen über die Stellung und Bewegung des Gelenkes an das zentrale Nervensystem weiter. Bänder und Muskeln (bzw. Kapselspanner) gewährleisten die Stabilität der Gelenkkapsel.

Funktionen des Gelenkknorpels

Der Gelenkknorpel bedeckt die Gelenkflächen der Knochen und besitzt eine extrem glatte und resistente Oberfläche. Der Knorpel selbst weist einen Schichtaufbau auf und ist ein poröses, flüssigkeitsdurchlässiges Medium. Ein gesunder Gelenkknorpel ist für eine gute Gelenkfunktion unersetzlich. Er hat eine wichtige mechanische Funktion, indem er die freie Gelenkbeweglichkeit ermöglicht, einwirkende Kräfte absorbiert und die Reibung der Gelenkflächen reduziert. Obwohl er nur einige Millimeter dick ist, hat er eine erstaunliche Kapazität zur Aufnahme von mechanischem Stress und in der Gewichtsverteilung. Zusätzlich überzieht er die Gelenkflächen mit einer glatten Oberfläche, so dass die Knochen ohne wesentliche Reibung gegeneinander gleiten können.

Ursachen von Gelenkabnutzung führen zu schmerzenden Gelenken

Das Gelenk selbst ist so perfekt konstruiert, dass es sich nicht so schnell abnutzt. Der sogenannte Gelenkverschleiß („Arthrose“) trifft zwar häufig ältere Menschen, ist aber keine unabwendbare Alterserscheinung. Auch wenn häufig von Gelenkverschleiß oder -abnutzung gesprochen wird, handelt es sich in den meisten Fällen ursächlich um eine Schwäche des Gelenkknorpels.

Frau schwimmt
Bewegung
Tipps zu gelenkschonendem Sport

In der richtigen Dosierung kann gelenkschonender Sport Ihre Knochen und Knorpel stärken. Sportarten wie Schwimmen und Walking sind hierfür ideal.

Verschiedene Faktoren können einen Einfluss auf die Entstehung von Knorpelschäden haben:

  • Überlastung der Gelenke durch Übergewicht, berufliche oder sportliche Fehl- oder Überbelastungen, schlechte Haltung sowie auch angeborene oder erworbene Fehlstellungen, z. B. der Hüfte. Auch fehlende Kontrolle und Steuerung der Gelenkbelastung, z. B. bei spastischen Lähmungen, können zur Überlastung der Gelenke führen.
  • Erkrankungen wie Gelenkentzündungen oder Gicht können den Knorpel schädigen.
  • Störungen des Stoffwechsels können zu mangelnder Produktion der Glykosaminglykane führen, die wiederum zur Gesunderhaltung und Regeneration der Gelenke unentbehrlich sind.
  • Operationen oder Verletzungen an den Gelenken erhöhen ebenfalls das Risiko von Knorpelschäden.
  • Grundsätzlich ist Arthrose keine Erbkrankheit, allerdings spielen genetische Faktoren eine Rolle bei der Qualität und somit der Belastbarkeit unseres Gelenkknorpels.
  • Eine gewisse Anfälligkeit für Gelenkverschleiß kann auch erblich bedingt sein.